Institut für Pathologie Mülheim an der Ruhr Dr. med. Frank Oellig
Institut für Pathologie Mülheim an der RuhrDr. med. Frank Oellig 

Presse Berichte

American College of Gastroenterology Guideline on the Management of Helicobacter pylori Infection

Chey, W.D., Wong, B.C.Y., The American Journal of Gastroenterology 102 (8): 1808-1825, 2008.

Die amerikanische Gesellschaft für Gastroenterologie hat neue Leitlinien für das Management von Helicobacter pylori (H.p.)-Infektionen herausgegeben. Als gesicherte Indikationen für die Diagnostik und Therapie von H.p. werden floride peptische Ulzera, oder anamnestisch mitgeteilte Ulcera oder vorausgegangene H.p.-Eradikationstherapie angesehen. Darüber hinaus wird eine Eradikation bei MALT-Lymphomen und nach erfolgreicher endoskopischer Therapie eines Magenfrühcarcinoms angesehen. Auch die Diagnostik bei bisher nicht abgeklärter Dyspepsie stellte eine unstrittige Indikation da. Kontrovers diskutiert werden dagegen folgende Indikationen: Dyspepsie ohne Ulcera, GERD (gastro-ösophageale Reflux-Erkrankung), NSAID-Medikation (Non-steroidal anti-inflammatory drugs), unklare Eisenmangelanämie und Hoch-Risiko-Patienten für die Entwickelung eines Magen-Carcinoms.

Die Histologie wird mit einer Sensitivität und Spezifität von >95% betont. Andere Testverfahren sind der Urease (Schnell-) Test, Kultur und die PCR (endoskopische Verfahren) sowie ELISA oder LA, Urease-Atemtest und Antigen-Bestimmung im Stuhl.

Als Therapie werden neben der Italian triple therapy (PPI+Clarithromycin+Amoxicillin) und french triple therapy (PPI+Clarithromycin+Metronidalzol) auch eine Bismuth-Therapie (Bismuth subsalicylat+Metronidazol+Tetracyclin+Ranitidin) bei Patienten mit Penicillin-Allergie und eine Quadruple-Therapie (PPI+Amoxicillin+Clarithromycin+Tinidazol) als first-line-Therapien empfohlen. Bei persistierender Infektion werden zwei Antibiotika-Schemata empfohlen (PPI+Tetracyclin+Pepto Bismol+Metronidazol) oder (PPI+Amoxicillin+Levofloxacin).

3-D-Rekonstruktion und virtuelle Ductoscopie bei High-grade DCIS der Brust

Ichihara, S. et al., Virchows Arch 452 (1): 41-47, 2008

In dieser Studie ist es gelungen mittels einer neuen Computer-Tomographie-Technik (refraction based X-ray CT) die Ausdehnung eines hochgradigen ductalen Carcinom in situ (hgDCIS) in einer 3-D Rekonstruktion vor der Operation darzustellen. Die beeindruckenden Bilder zeigen ein frei drehbares Modell dieser Carcinom-Vorläuferläsion in der weiblichen Brust. Zusätzlich ist es der Arbeitsgruppe gelungen, eine virtuelle Ductoscopie durchzuführen. Analog zu den virtuellen Darmspiegelungen, kann man am Computer durch die Milchgänge wandern und hier die pathologischen Veränderungen betrachten. Diese Arbeit könnte der erste Schritt in eine neue Technik der Operationsplanung bei Vorläuferläsionen des Brustkrebs sein.

Konsensus-Konferenz zur Gastroösophagealen Refluxerkrankung (Gastro-Esophageal Refllux Disease - GERD)

Vakil N. at all, Z Gastroenterol 2007; 45: 11, S 1125 - 1140.

Ende 2005 wurde in Montreal eine große Konsensus-Koferenz zur Definition und Klassifikation der gatro-oeophagealen Refluxkrankheit durchgeführt. Hierzu wurden aus einer fünfköpfigen Arbeitsgruppe eine Reihe von Statements auf der Basis einer systematischen Literaturrecherche unter Verwendung dreier Datenbanken durchgeführt. Anschließend wurden diese Statements zwei Jahre lang weiterentwickelt und anschließend in Montreal von einer Konsensusgruppe von 44 Experten aus 18 Ländern beschlossen, u. a. wurde hierbei die unscharfe Definition des Barrett-Oesophagus kritisiert, wobei das Spektum des Barrett-Oesophagus von der bloßen Diagnose aufgrund des endoskopischen Befundes über die Diagnose einer gastralen Metaplasie (Corpusschleimhaut) im distalen Oesophagus bis hin zur einem spezialisierten, intestinalen Epithel im distalen Oesophagus reicht. Es wurde deswegen empfohlen, den endoskopischen Verdacht auf eine oesophageale Met-aplasie mit dem Kürzeln ESEM (Endoscopically Suspected Esophageal Metaplasia) zu belegen. Somit ist klar, dass es sich um einen endoskopischen und nicht um einen histologisch gesicherten Befund handelt. Desweiteren wurde festgelegt, dass multiple, im räumlich engen Abstand zueinander entnommene Biopsien erforderlich sind, um ESEM zu charakterisieren. Im histologischen Befund sollten daraufhin drei Arten differenziert werden.

1. Keine Metaplasie - keine Diagnose eines Barrett-Oesophagus

2. Gastrische Metaplasie - Barrett-Oesopahgus. GM+

3. Spezialisierte intestinale Metaplasie - Barrett-Oesophagus, SIM+

Dieses dreistufige Vorgehen ermöglicht eine genaue Zuordnung von endoskopischem und histologischem Befund. Die Konsensus-Konfererenz weist jedoch darauf hin, dass in einer Literaturrecherche kein systemastischer Zusammenhang hinsichtlich des Risikos für ein oesophageales Adenocarcinom bei eindeutiger oesophagealer Zylinderzellmetaplasie ohne Nachweis einer intestinalen Metaplasie (Barrett-Oesopahgus, GM+) trotz sorgfältiger 

Bedeutung der Lymphknoten bei kolorektalen Karzinomen

Goldstein,N.S, Am J Surg Pathol 26 (2): 179-189, 2002

Die Studie untersuchte über eine Zeitspanne von 45 Jahren den Zusammenhang von Zahl der gefundenen Lymphknoten und Metastasenhäufigkeit an insgesamt 2427 Dickdarm-karzinomen des Stadium pT3. Die Vorhersehbarkeit von Metastasen ist hiernach eine Funtion der Anzahl gefundener Lymphknoten. Demnach müssen alle auffindbaren Lymphknoten unabhängig von ihrer Größe histologisch untersucht werden.

Empfehlungen zur Zoeliakie-/Spruediagnostik

G. Oberhuber et al., Pathologe 22:72-81, 2001

Typisch ist eine Vermehrung der intraepithelialen T-Lymphozten (IEL) als Reaktion der Mukosa auf Gliadin. Dies ist für die Frühdiagnostik von besonderer Bedeutung. Bereits die HE-Färbung gibt den ersten Hinweis. Grenzwertig sind ist 40 IEL pro 100 Epithelzellen, suspekte Befunde werden immunhistologisch mittels CD3 oder CD7 gesichert. Die Marsh-Klassifikation (Typ 0 bis 3c) ist die empfohlene Standard-Nomenklatur.

Intraepitheliale Pancreas-Neoplasien (PanIN)

Hruba.R., et al., Am J Surg Pathol, Vol. 25, No. 5, 2001

Eine neue einheitlich gültige Klassifikation der PanIN 1, 2 und 3 in Abgrenzung zur Metaplasie, Hyperplasie, Dysplasie, Neoplasie i.e.S. und anderer Läsionen.

PanIN-1A = flache Läsion mit hochzylindrischen Zellen + basalständigen rundovalen Kernen + muzinöses Zytoplasma. Keine Atypien. (Synonym PanIN/L-1a als Zwischenform von Neoplasie/Läsion)

PanIN-1B = wie PanIN-1A + (mikro-)papilläre oder pseudostratifizierte Architektur

PanIN-2 = meist flache oder papilläre Architektur + muzinös + mäßige Dysplasien, aber keine apikalen und keine atypischen Mitosen und keine echten cribriformen Strukturen mit Lumennekrose

PanIN-3 = PanIN-2 + kribriforme Muster + luminale Nekrose + Polaritätsverlust + fakultativ atypische Mitosen und Makronukleolen. Kein Durchbruch durch die Basalmembran.

Hyperplastischer Polyp der Magenschleimhaut

S. Abraham et al., Am J Surg Pathol 25(4): 500-507, 2001

Hyperplastische Polypen des Magens sind häufige endoskopische Befunde besonders im Antrum und kommen oft multipel vor. Sie sind selbst harmlos, sollten aber Anlaß sein, eine assoziierte Gastritis zu suchen und eine Schleimhautdysplasie oder ein Adenocarcinom auszuschließen. Ka

Vergleich des Screenings mittels PAP- oder ThinPrep-Ausstrich beim Cervixcarcinom

K. Lee et al., Obstet Gynecol 1997;

Die Studie belegt an 7360 Patientinnen eine signifikant höhere Trefferquote des ThinPrep-Verfahrens im Vergleich zum konventionellen PAP- Ausstrich bei der Erkennunng von Vorläufern des Cervixcarcinoms. Ka

Bedenklicher Rückgang der Obduktionen

R. Stein, FAZ 4.4.01

Der Rückgang der Obduktionszahl führt zur bedenklichen Verschlechterung der Qualität im Gesundheitswesen.Statistisch sind bis zu 40% der klinischen Diagnosen in Deutschland nicht korrekt oder ergänzungsbedürftig. Irrige Vorstellungen vom Wesen der Autopsie haben bisher eine grundlegende Besserung verhindert. Ka.

Genexpressionsprofile bei erblichem Brustkrebs

Hedenfalk I et al., Dt. Äbl. 2001; 14, A927

Mutationen im BRCA1- und BCRA2-Gen sind Ursachen des erblichen Mammakarzinoms. Es besteht dann ein lebenslanges Risiko, das potentiell auch ein Ovarialkarzinom einschließt. Als Prophylaxe bzw. Therapiemaßnahmen sind bei genetischem Nachweis die kontralaterale Mastektomie und Ovarektomie zu diskutieren. Ka.

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