Operative Pathologie
Hierunter wird die Untersuchung operativ entfernter Organe (Niere, Milz, Magen) oder großer Organteile (Lungenlappen, Leberlappen, Dickdarmsegment) verstanden. Das Material wird vor der Bearbeitung zunächst vermessen, Farbe, Konsistenz, herdförmige Veränderungen werden festgestellt unter Einschluss tumoröser Veränderungen und Lymphknotenvergrößerungen. Auf diese makroskopische Untersuchung folgt die Gewebsentnahme aus dem Präparat zur mikroskopischen Untersuchung. Auch hier kann im Bedarfsfall das gesamte Spektrum histochemischer, immunhistologischer und molekularpathologischer Untersuchungen eingesetzt werden. Die Diagnose des Pathologen umfasst die Krankheitsbezeichnung entsprechend den internationalen Vereinbarungen, Krankheitsintensität und Ausdehnung. Hinzu kommen weitere Angaben: insbesondere bei Tumoren sind weitergehende Klassifikation erforderlich (z.B.ICD-O-Schema, UICC-Schema), die Grundlage für die Nachbehandlung des Patienten sind. Der aktuelle morphologische Befund muss ferner mit Vorbefunden verglichen werden, um mögliche Veränderungen im Wachstumsverhalten eines Tumor in seinen Metastasen oder bei einem Rezidiv zu objektivieren.
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